MEMA | Wohnhäuser Obere Meiersmatt in Kriens
Objekt: Neubau Wohnhäuser Obere Meiersmatt in Kriens
Status: Gestaltungsplan 2022, Realisierung 2023 – 2025
Landschaftsarchitektur: dové plan ag, Luzern
Lektüre des Ortes
Das bis heute nicht erschlossene Grundstück Nr. 6048 war lange Zeit Bestandteil des Weilers Studehof. Talseitig grenzt es direkt an die Parzelle des Schulhauses Meiersmatt. Im Osten hat der Langrütibach eine trichterförmige Schneise ins Terrain geschnitten. Sie ist dicht bewaldet mit einheimischem Laubholz. Westlich grenzt der Baugrund an das Einfamilienhausquartier Neustudehof. Der leicht in Richtung Norden abfallende Hang bildet an der Parzellengrenze einen Gefällsbruch und wird auf die Parzellentiefe etwas steiler, um am unteren Ende des Grundstücks wieder flacher zu werden. Der Bauplatz erhält genügend Sonnenlicht bergseitig, auch in den Wintermonaten. Gleichzeitig bietet er einen spektakulären Aus- und Weitblick auf die nördlich gelegene Landschaft.
Konzept
Die lange, aber schmale Bauparzelle bietet nicht die Möglichkeit Gebäude in zwei Bautiefen organisieren zu können. Die Belichtung und Besonnung erfolgt bergseitig. Die bergseitige Bautiefe würde kein Licht für eine zweite Reihe freispielen.
Der vorgefundene Hang ist heute Grün. Der durchlaufende Grasteppich findet sein Ende erst am Talboden, beim bestehenden Schulhaus Meiersmatt. Neu gesetzte Gebäude führen hier zur Zäsur – gewollt oder nicht. Um dem entgegenzuwirken soll der verbleibende Zwischenraum vom einen zum nächsten Gebäude möglichst gross und unberührt gehalten werden. Die Gebäude halten sich in der Erscheinung zurück und sprechen eher die Sprache von landwirtschaftlich geprägten Ökonomiebauten, denn von urbanen Wohnhäusern.
Ausgerechnet im Bereich der Parzellentiefe fällt der Hang steiler ab als sonst. Zudem tritt das Licht bergseitig ein. Damit der Eingriff ins Gelände moderat bleibt, ist die in den Hang gesetzte Schnittfigur um zwei ganze Geschosse versetzt. Das heisst der talseitige Hauszugang befindet sich rund sechs Meter tiefer als die bergseitige Südfassade der Gebäude. Dieser Trick hilft, die Terrainverschiebungen minimal zu halten, während die Grundrisse tief und ausgeglichen belichtet sind.
Städtebau
Durch die Aufreihung der drei Bauten entlang den Höhenlinien zeichnet die Überbauung den Verlauf des Geländes nach. Talseitig sind drei Geschosse sichtbar, bergseitig sind es zwei. Das oberste Geschoss ist talseitig
zurückversetzt. Die Gebäudevolumen erhalten talseitig ihre Adresse. Die einzelnen Volumina sind in zwei ähnlich grosse Teile geschnitten und leicht gegeneinander verschoben. Diese Massnahme bricht ein wenig die Präsenz der Gebäude.
Die drei Baukörper sind soweit möglich an die nördliche Parzellengrenze gerückt. Dadurch kommt die Höhenlage genug nahe an die talseitig zustossende neue Erschliessungsstrasse zu liegen. An diesem tiefsten Punkt des Grundstücks ist die Einfahrt in die Tiefgarage platziert.
Unter Terrain befindet sich die Einstellhalle für Fahrzeuge. Von dieser aus sind alle Gebäudetreppenhäuser trockenen Fusses erreichbar. Abstellplätze für Roller und Fahrräder sind ebenfalls hier untergebracht.